Impfen ohne Priorisierung
Zu einem Webex-Meeting lud die Frauen Union Südwestfalen alle Mitglieder der Frauen Union aus ganz Südwestfalen zu dem Thema „Impfen ohne Priorisierung“ zusammen mit dem Europaabgeordneten Dr. Peter Liese ein. In der letzten Vorstandssitzung beschrieben viele Mitglieder des Vorstands ihre Unsicherheit in der Gesellschaft zum Thema Impfen. Besonders das Thema „Impfen ohne Priorisierung“ erfüllte viele mit Sorge, dass eine Ellenbogen-Mentalität in der Bevölkerung entstehen wird und Schwächere hintenanstehen. Vielen ist unklar, welchen Weg sie gehen sollen, ob über das Impfzentrum oder über den Hausarzt?
Rückmeldungen aus den Kreisen kamen prompt, „das Thema ist doch längst überholt“ oder „wen wollt ihr denn damit vom Ofen hervorlocken?“.
Dennoch hatten sich eine beträchtliche Anzahl an Teilnehmerinnen zu diesem Thema angemeldet und im Nachgang können wir behaupten, dass dieses Thema aktueller ist denn je.
Der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese bestätigte die Argumente, die zuvor die Bezirksvorsitzende der Frauen Union Südwestfalen, Kerstin Brauer, in einer langen Liste aufzählte. In einer eindrucksvollen Power Point Präsentation erklärte er dann, dass Deutschland mittlerweile auf einem sehr guten Weg ist und auch genügend Impfstoff da ist, um allen Impfberechtigten eine Impfung zukommen zu lassen, sodass bis September alle „durchgeimpft“ sein könnten.
Die Fa. Moderna z. B. kann nun viel mehr Impfstoff liefern, da sie in der EU eine Produktion aufgebaut hat. Auch die Fa. Curevac soll nun die Fa. Biontec bei der Produktion des Impfstoffs unterstützen. In Deutschland gibt es Weltweit die meisten Produktionsstätten für einen Impfstoff.
Er gab auch zu bedenken, dass alle, die bisher durch das Raster gefallen sind, da sie keiner besonderen Priorisierung unterlagen oder weil sie keine Angehörigen hatten die die Anmeldung für sie vornehmen konnten oder eben anderer Gründe hatten, aufgefangen werden müssen und nun vornehmlich einen Termin bekommen sollten. Dr. Peter Liese gab den Tipp, sich hierbei nicht nur auf die Impfzentren oder Hausärzte zu versteifen. Auch Fach- und Betriebsärzte nehmen Impfungen vor. Allerdings sollten die Ärzte nach Möglichkeit per Mail und nicht per Telefon kontaktiert werden, um weiteren Stress in den Praxen zu vermeiden.
Der Europaabgeordnete bedauert zudem, dass es kein Register gibt, in dem die Ärzte und Praxen aufgelistet sind, die Impfen.
Dr. Peter Liese liegen hier ganz besonders die Kinder am Herzen. Als angehender Kinderarzt hatte er sich bereits in seinem Studium in der Stadt Marburg mit dem Thema „Impfen“ beschäftigt. Er erklärte, dass die Kinder unter 12 Jahre nicht gegen das Covid 19 Virus geimpft werden, diese aber in der Pandemiezeit extrem gelitten hatten. Damit diese Kinder nun ihre „Freiheit“ zurückerlangen können und wieder eine richtige Kindheit erleben dürfen, müssen nun die Impfkritiker und Impfskeptiker, gerade weil die Priorisierung aufgehoben wurde, sich solidarisch zeigen und zur allgemeinen Immunität (tatsächlich hatte er Herdenimmunität gesagt, findet diese Bezeichnung aber nicht treffend) beitragen sollten.
Peter Liese mahnt weiter an, dass Deutschland sich so ein Dilemma nicht nochmal leisten kann. „Deutschland muss bei einer Pandemie schneller investieren, dabei aber auch aufpassen, dass wir im Nachhinein nicht die „Deppen“ sind, die exportieren und andere Länder nur nehmen und nicht geben. Wer nicht Exportiert, bekommt auch nichts von der EU“, so der Europaabgeordnete weiter.